Hochwaldbahn : Die Würfel sind gefallen

  • Damit rühmt man sich genau so wie damit dass man in der Auswahl für das Tesla Werk war. Aber gut das ganze ist auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für das Saarland was da alles dran hängt... Immerhin entstehen da jetzt 30 !!! (in Worten Dreisig !) Arbeitsplätze. das ist schon extrem viel. Ach ja wie viel fielen dieses Jahr bei Ford weg da es keine Nachtschicht mehr gibt? 1600? Naja ist ja fast das gleiche. Ein Arbeitsplatz bei einer Bundesbehörde zählt ja mindestens 5 mal so viel wie in der Industrie.

    P.S. Beitrag kann Spuren von Ironie enthalten!

  • Immerhin entstehen da jetzt 30 !!! (in Worten Dreisig !) Arbeitsplätze.

    Aber sie haben doch jetzt gefordert das noch eine Bundesbehörde mit mehr Arbeitsplätzen ins Saarland kommen soll.:D:D:D:D

  • Hochwaldbahn wird offenbar abgerissen
                                           
    Die Hochwaldbahn zwischen Nonnweiler
    und Türkismühle soll offenbar 2020 ab-
    gebaut werden. Nach Angaben der IG Na-
    tionalparkbahn hat das Saar-Verkehrsmi-
    nisterium den Abriss genehmigt.
                                           
    Betroffen sei auch den Streckenast der
    Primstalbahn von Nonnweiler bis Ma-
    riahütte. Die IG betonte, der Abriss
    sei ein nicht revidierbarer Fehler für
    die Entwicklung der Nationalparkregion.
                                          
    Derzeit werde bundesweit über die Reak-
    tivierung von Bahnstrecken für den Per-
    sonen- und den Güterverkehr debattiert.
    Werke von Firmen wie Hörmann und Nest-
    le-Wagner lägen direkt an der Strecke.

    Quelle : Saartext -Seite 115 vom 20.01.2020

    VG

    Harald

  • Die PM der IG Nationalparkbahn hört sich doch sehr pessimistisch an. Von daher vermute ich - weiß es aber nicht! -, dass die rechtlichen Fragen schon geklärt sind.

    Ich finde es richtig skandalös, dass die saarländischen Regierenden mit so was noch heutzutage durchkommen. In einer Zeit, da nun wirklich klar ist, in welche Richtung der "Zug" fahren muss, lassen sie die Zerstörung umweltverträglicher Infrastruktur zu mit dem Argument, den sanften Tourismus zu fördern und Arbeitsplätze zu sichern. Ja, hallo!

    Ich bin wirklich sehr dafür, den Radwegeausbau zu fördern (bin selbst Alltags-Radler), aber doch nicht in Konkurrenz zu DEM anderen "sanften" Verkehrsmittel. Die Vorstellungen der BI Rad + Schiene liegen auf dem Tisch, die IG Nationalparkbahn arbeitet an zukunftsorientierten Konzepten, der VCD setzt sich für einen zeitgemäßen Umweltverbund ein. Und dann so was!

    Das nördliche Saarland braucht eine gute Verkehrserschließung für den Alltag auf der Schiene (nicht nur ein paar Touristenräder, die dann wohl meistens auf Autodächern heran transportiert werden). Für Menschen von Nonnweiler bis Türkismühle, die pendeln, wäre eine Bahnverbindung lohnend. Wie hoch der Bedarf ist, sieht man doch an den P+R-Plätzen etwa in Türkismühle. Und Güter könnten umweltfreundlich auf der Schiene transportiert werden - die Unternehmen sind doch derzeit dabei, angesichts der endlosen Staus auf Autobahnen nach Alternativen zu suchen.

    Ein Alleinstellungsmerkmal wie einen Nationalpark, der mit umweltfreundlicher Schiene angedient wird, verschenkt man einfach so.

    Kriegen die in Saarbrücken das nicht mit?

  • Die rechtlichen Fragen sind geklärt, die Widersprüche der Nationalparkbahn GmbH, BI bahn/Rad und der Plattform Mobilität wurden zurückgewiesen. Es bleibt nur noch der Rechtsweg über das Oberverwaltungsgericht.

    Die Landeseisenbahnaufsicht fällte auch eher politische Entscheidungen.

  • Hochwaldbahn wird abgerissen
                                           
    Das Verkehrsministerium hat dem SR be-
    stätigt, dass die Gleise der Hochwald-
    bahn zwischen Türkismühle und der Lan-
    desgrenze zurückgebaut werden. Eine Re-
    aktivierung sei unrealistisch.
                                           
    Das hätten u.a.die Stellungnahmen der
    Beteiligten im Rahmen des Planverfah-
    rens gezeigt. Auch ein Gutachten habe
    ergeben, dass das Kosten-Nutzen-Ver-
    hältnis für die Trassen negativ wäre.
                                           
    Der auf der Strecke geplante Radweg
    solle die Region touristisch aufwerten.
    Seine Verlegung neben den Gleisen würde
    teils steile Umwege bedeuten. Zudem
    würde er dann nicht vom Bund gefördert.

    Quelle : Saartext - Seite 113 vom 21.01.2020


    Dazu mein Kommentar :

    @ Erhard und alle, die tapfer gekämpft haben : Danke und Respekt !

    Gegen dieses Bollwerk aus politischer Ignoranz kann man nicht gewinnen !

    VG

    Harald

    Edit 21.01.2020 : Korrektur (x2)

    2 Mal editiert, zuletzt von saarrail (21. Januar 2020 um 18:31)

  • Nicht nur Ignoranz, sondern auch Lügen, wie oben in der Meldung des SR:

    Es geht aber auch darum, muss denn immer geschummelt werden.

    Die Förderung in Bezug auf Klimaschutz für Radverkehr gibt es auch für einen Radweg parallel zur Strecke, dies hat das Ministerium für Umwelt in Berlin der Plattform Mobilität im Jahr 2019 bestätigt.

    Die Hochwalbahn vernichten ist eine Sache aber die Bürger beschummeln, eine andere.

    Die Nutzen-Kosten Untersuchung bezieht sich auf den SPNV (Schienenpersonennahverkehr) und nicht auf einen Tourismusverkehr.

    Das MWAEV soll einfach sagen, wir wollen die Bahnstrecke nicht basta aber die Schummeleien sollte man eigentlich weglassen, sonst wird die Politikverdrossenheit noch größer.

    Ein Planungsburö, welches jetzt am VEP Saarland mitwirkt hatte im Mobilitätsgutachten für den Nationalpark die Hochwaldbahn nicht genauer untersucht (Tourismus).

    Angeregt wurde aber eine Trassensicherung um die weitere Entwicklung des Nationalparks abzuwarten.

    Die Plattform Mobilität SaarLorLux hatte sich im letzten Jahr in Berlin beim Bundesumweltministerium sachkundig gemacht.

    Aussage:

    Wir fördern auch den Radweg wenn er parallel zur Bahntrasse verläuft, sogar auf vorhandenen Feldwirtschaftswegen oder neu anzulegenden Wegen.

    Die Vernichtung der vorhandenen Eisenbahninfrastruktur ist nicht Voraussetzung und Bestandteil der Förderung.

    Ansprechpartner in Berlin war :

    Bundesumweltministerium Referat IK3
    MinR Dr. Sven Reinhardt

  • @ Erhard und alle Aktiven: Auch von meiner Seite aus allen Respekt für Eure Arbeit!

    Was bedeutet die Aussage: "Es bleibt nur noch der Rechtsweg über das Oberverwaltungsgericht."?

    Wer klagt?

    Wie kann eine Klage unterstützt werden?

  • Zitat

    "Die Landeseisenbahnaufsicht fällte auch eher politische Entscheidungen."

    Hallo plattformmobilität,

    alleine dieser Satz zeigt, dass bei der Schiene vieles gehörig falsch läuft. Landeseisenbahnaufsichten sind für nichtbundeseigene Bahnen zuständig. Wie kann es sein, dass eine Landeseisenbahnaufsicht über den Abbau einer grenzüberschreitenden Bahnverbindung aus dem Besitz einer Bahn des Bundes entscheiden darf? Wenn das alles richtig wäre, müsste man konsequenterweise das EBA abschaffen.

  • Fördergelder für Radwege...

    Das läuft dann so wie hiermit:

    Fördergelder nicht abgerufen

    Bundesmittel wurden nicht abgerufen

    Das Sonderförderprogramm Ländliche Entwicklung (SOLE) ist im Saarland schleppend angelaufen. Das Umweltministerium teilte dem SAARTEXT mit, 2019 seien ca.550 000 Euro nicht abgerufen worden. 49 größere Anträge seien gestellt worden, 40 davon aber erst im November und Dezember. Der Bund habe das Programm spät veröffentlicht. Zudem habe das Land Vorbereitungen treffen müssen. Zudem hätten die Kommunalwahlen Projekt- und Finanzierungsentscheidungen der Kommunalparlamente verzögert. Die nicht abgerufenen Bundesmittel stehen damit nicht mehr zur Verfügung.

  • Klagen könnten die im Widerspruchsverfahren angehörten Vereine und Gesellschaften.

    EBA und landeseisenbahnaufsicht haben sich für den Abbau ausgesprochen, die Kommunen und der Landkreis auch.

    Da wir aber leider keinen Verein mit 800 Mitgliedern (plus Befürworter in einigen Kommunen) wie damals die Ilztalbahn haben, stehen die Chancen schlecht und das finanzielle Risiko ist groß (keine Ahnung ob da ein Streitwert angesetzt wird).

    Die Plattform Mobilität hatte ihr Augenmerk immer auf einem bestellten Tourismusverkehr, das Land wird dieses aber auf keinen Fall aus Trotz bestellen. Andere Akteure haben kein Konzept und oder keine Trassen angemeldet. Daher müssen wir unsere Kräfte (leider) auf Dinge anwenden, die realistischer Erscheinen. (Primstalbahn-Bisttalbahn-Rosseltalbahn)

    • Offizieller Beitrag

    Wäre ja schon "schade" für die betroffenen Kommunen und Landkreise, wenn die Bevölkerung weiter abnimmt, weil man infrastrukturell abgehängt ist...

    Ist ja dann scheinbar so, dass die betroffenen Anwohner/Bürger die Bahn nicht (genug) wollten, dann bleiben mehr Fördermittel für andere Strecken übrig... kann man auch so sehen.

    Sicherlich ists schade um die Strecke, aber wenn man die anliegenden Kommunen nicht im Boot hat, sind die Chancen gering.

  • Zitat

    Ist ja dann scheinbar so, dass die betroffenen Anwohner/Bürger die Bahn nicht (genug) wollten, dann bleiben mehr Fördermittel für andere Strecken übrig... kann man auch so sehen.

    Leider ist es nicht so, ganz im Gegenteil. Auch hier gilt wie so oft im Leben der Grundsatz: "Der Teufel sch***** immer auf den größten Haufen".

    Ob bahnmäßig etwas geht oder nicht, ist ausschließlich eine Frage des politischen Wollens. Wenn die Wähler gerne und viel Bahn fahren, dann ist das ein Politikum und dann werden auch Fördermittel und Regionalisierungsmittel aufgestockt. Wenn sich die Wählerschaft jedoch mit einer miesen Verkehrsanbindung zufrieden gibt, dann wird eben ein Radweg gebaut und Bahnstationen sehen aus wie in Friedrichsthal. Deshalb ist es wichtig, solidarisch zu sein und den Nahverkehr im Saarland ganzheitlich zu betrachten. Niemand nimmt dem anderen etwas weg.

  • Für Freitag, 07. Februar 2020, war nochmal strahlender Sonnenschein angesagt. Die Gunst des Tages konnte ich nutzen, um mit einer kleinen Radtour entlang der ehem. Strecke Freisen-Türkismühle den Stand der Dinge zu dokumentieren.

    Freisen um die Mittagszeit: Der Ort ist vom Straßenverkehr völlig überlastet – gleichzeitig mit dem Schulschluss und entsprechendem höherem Busaufkommen ist die Ortsdurchfahrt für Fußgänger und Radler lebensgefährlich. Neben dem MIV gibt es eine Unmenge von Lkws, die in beiden Richtungen die Ortsmitte kreuzen: im Osten liegt die Autobahn-Auffahrt zur A 62, aber im Westen das mittlerweile sehr ausgedehnte Gewerbegebiet am früheren Bahnhof.

    Hier beginnt die Fotoserie mit einem Blick auf die Gleisreste des Bahnübergangs zwischen Bf Freisen und dem Werksgelände der Fa. Hörmann. Es folgen zunächst ein paar Aufnahmen von der schon länger gleisfreien Trasse bis Wolfersweiler.

    Bild 12 zeigt übrigens ein gerade im Entstehen befindliches neues Gewerbegebiet in unmittelbarer Nähe zum bisherigen Streckenende. Schon fast symbolisch: Der noch vorhandene Gleisanschluss wird abgerissen und gleich nebenan wird gutes Ackerland für Gewerbeflächen platt gemacht, die "natürlich" nur noch über die Straße angedient werden können.

    Es folgen einige Aufnahmen der frisch von Schienen „befreiten“ Trasse bis zur Einmündung in die Nahetalbahn am östlichen Bahnhofsende von Türkismühle.

    Also „Bonus“ noch zwei Blicke am Westkopf Türkismühle mit dem noch vorhandenen Anschluss der Hochwaldbahn, der aber durch einen aufgesetzten Prellbock gesperrt ist.

    Für Radler übrigens eine wunderschöne Strecke parallel zur Bahn – man könnte an einigen Stellen die Wege noch etwas sicherer und witterungsfester machen. Das würde genügen. Sicherlich wird der nun mit viel Geld geplante Radweg auf der Bahntrasse seine Kundschaft finden – die Landschaft ist einfach toll, man kann entspannt fahren abseits der stark belasteten Landstraße (wobei man das, wie gesagt, auch jetzt wunderbar kann!). Aber ob die kleinen Orte an der Strecke in irgendeiner Form wirtschaftlich vom möglichen Tourismusverkehr profitieren, daran habe ich große Zweifel. Für viel sinnvoller hielte ich einen guten Taktfahrplan für den PV sowie einen funktionierenden GV, um das Straßennetz wirksam zu entlasten. Aber das muss man auch politisch wollen!


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