Jubiläum Saarstrecke

  • Und was für eine krasse Party das doch damals in Saarbrücken und in Trier war, hat das Luxemburger Wort berichtet:

    Einem Festberichte der B.Z. über die Eröffnung der Rhein-Nahe- und der Saarbahn am 25. entnehmen wir Folgendes:

    „Die städtischen Behörden von St. Johann und Saarbrücken und die höheren Beamten dieser beiden zu einem Gemeinwesen vereinigten Städte empfingen Se. Königliche Hoheit den Prinz-Regenten mit ehrfurchtsvoller Begrüßung. Unmittelbar darauf begab sich der Regent in das überaus reich verzierte Stationsgebäude, in dessen Räumen ein von den Bürgerschaften angebotenes Frühstück bereitgehalten war. Vor Beginn desselben begrüßten der preußische Gesandte in Paris, Graf Pourtalès, der Commandant von Metz, Divisionsgeneral Maray-Monge, und der Präfekt von Metz, Baron de Jeanin, welch‘ letztere sich im Auftrage des Kaisers der Franzosen zu diesem Zwecke nach Saarbrücken begeben hatten, den Prinz-Regenten, welcher den französischen Herren, die er mit der Einladung beehrte, am Déjeuner Theil zu nehmen, huldvolle Aufmerksamkeit bezeugte. Der Regent trat vorher noch an der anderen Seite des Stationsgebäudes in’s Freie, um die Begrüßung der hier mit Fahnen und Emblemen aufgestellten Gewerke von St. Johann und Saarbrücken entgegenzunehmen, und nahm hierbei Veranlassung, einige wahrhaft patriotische Worte an die versammelte Menge zu richten, indem Er äußerte, wie Preußen niemals zugeben werde, daß auch nur ein Fußbreit deutschen Landes verlorengehe.“

    In Trier brachte Se. Königliche Hoheit den folgenden Trinkspruch aus: „Mit Freude und mit Dank nehme Ich diese Betheuerung [der Liebe und Treue] entgegen und halte mich fest überzeugt, daß die hier von dem Organe der Stadt Trier ausgesprochene Gesinnung auch diejenige eines jeden Trierers, sowie aller Bürger der ganzen Rheinprovinz und des ganzen Staates sei; ich halte Mich also überzeugt, daß diese Gesinnung sich auch in allen vorkommenden Wechselfällen bewähren werde, daß namentlich kein Trierer an meinem besonderen Wohlwollen für diese Stadt zweifeln werde! (Unterbrechung durch ein begeistertes dreimaliges Zustimmen.) Ich fühle mich glücklich, das Werk, welches Mein königlicher Bruder begonnen, zum Heile und zum Segen des Staates auszuführen und leere dieses Glas auf das Wohl der Stadt Trier!“

    (Zitiert nach http://www.eluxemburgensia.lu, Public Domain)