Beiträge von kunzstwendel

    Der auf Basis des VT 798 gebaute und seit 1975 im Einsatz befindliche Gleismess-Triebzug GMTZ hat am 18.01.2022 seine letzte Messfahrt zwischen Saarbrücken und Gau-Algesheim absolviert. Am 19.01. ist er dann zu seiner letzten Fahrt aufgebrochen. Dem Vernehmen nach soll er aber wohl der Nachwelt in der Obhut des DB-Museums erhalten bleiben.

    Heute war die Brohltalbahn mit 218 396-0 auf der Ostertalbahn unterwegs. Sie holte 360 413-9 in Schwarzerden ab. Diese Lok war schon einige Jahre mit Motorschaden abgestellt und wurde noch im alten Jahr vom AkO an die Brohltalbahn verkauft. Gemeinsam mit zwei E-Waggons als Bremswagen trat sie den Weg in die neue Heimat an. Die Fotos zeigen den Zug im Bf Ottweiler und beim Rangieren in Schwarzerden.

    Zwei Tage Rangiertraining im Bahnhof Schwarzerden wurden wieder erfolgreich zum Abschluss gebracht. 13 angehende Lokführer der Vlexx konnten an beiden Tagen in der Praxis ihre in der Theorie erworbenen Kenntnisse anwenden. Die Ostertalbahn stellt bereits seit einigen Jahren Kapazitäten für die Praxisausbildung zum Rangieren und die Ausbildung zum Bremsprobeberechtigten zur Verfügung.

    An der im Bf Schwarzerden abgestellten privaten 52 8147-2 wird auch weiter gearbeitet. Die historische Schlepptenderlok wird - wie bereits berichtet - komplett entrostet, grundiert und in den Originalfarben lackiert. Im Moment stehen letzte Arbeiten auf der Lokführerseite, insbesondere Schleifarbeiten am Führerhaus, sowie die Grundierung des Langkessels auf der Heizerseite auf dem Arbeitsplan.

    Am Sonntag hatten zwei der OstertalBahn-Köf wieder Auslauf. Nach langer Zeit war mal wieder ein 7-Wagen-Zug in vier Zügen zwischen Ottweiler und Schwarzerden zu befördern. 332 098 und 332 312 absolvierten diese Aufgabe jeweils als Zug- und Schublok. Damit hatten sie bei Regenwetter über die bis zu 26 Promille-Rampe auf 3 km gut zu tun. Im Bf Ottweiler kam es dann noch kurz vor der Abfahrt nach Schwarzerden zur Begegnung mit der modernen Bahn der Vlexx als RB 73 auf dem Weg nach Neubrücke.

    Erneut war der Bahnhof Schwarzerden Ziel einer üblen Straftat. Offensichtlich in der Nacht von Sonntag auf Montag wurden mehrere Verbindungskabel zwischen den abgestellten Waggons der Ostertalbahn gestohlen. Es handelt sich um 230V-Kabel mit mehrpoligen Spezialkupplungen für die Zugstromversorgung.

    Insgesamt ist dem Arbeitskreis Ostertalbahn e.V. durch den Diebstahl ein Schaden von mehreren tausend Euro entstanden. Nach den Vandalismusschäden an Fahrzeugen in der zurückliegenden Zeit ein weiterer Tiefschlag für die Ehrenamtler der Ostertalbahn, die den Schaden jetzt durch Ersatzbeschaffung kurzfristig aus der ohnehin corona-bedingt nicht üppigen Schatulle finanzieren müssen.

    Der Arbeitskreis Ostertalbahn hat Anzeige erstattet. Wer in dem fraglichen Zeitraum im Bahnhofsbereich etwas beobachtet hat wird gebeten, sich bei der Polizeiinspektion St. Wendel zu melden.

    Am gestrigen Sonntag, 22.August, hat die Ostertalbahn ihre touristischen Fahrten mit dem Museumszug wieder aufgenommen. Erfreulich: die beiden Zugpaare waren corona-hygienemäßig ausgebucht. Die Fahrgäste, die bereits seit Monaten darauf gewartet hatten, dass die Ostertalbahn wieder fahren darf, haben ihr die Treue gehalten. Vielen Dank dafür! Zum Einsatz bei den Fahrten kam Köf 11 312.

    Am 02.07.2001, fast exakt vor 20 Jahren, befuhr der Lichtraumprofil-Messzug der DB Netz AG die Ostertalbahn zu einer Messfahrt. Der Messzug Limez II bestand aus dem Triebwagen 712 101-5 und dem Messwagen 713 001-6. Die Zugeinheit hat ein Gesamtgewicht von 65,6 t und eine LüP von 33 m. Die zulässige Hg des Fahrzeuges beträgt bei Messfahrten 30 km/h. Der Messzug wurde als Zug Mess 88780 von St. Wendel nach Ottweiler überführt. Hier begann die Messfahrt auf der Ostertalbahn bis zum Bf Schwarzerden. Nach der Rückkehr im Bf Ottweiler ging es weiter nach Kaiserslautern zu Messfahrten auf der Strecke Kaiserslautern - Enkenbach und am nächsten Tag Kaiserslautern - Lauterecken-Grumbach.

    Vor genau 125 Jahren wurde sie hergestellt und ist seitdem "in Betrieb". Heute ist sie Teil eines Bahnhofsgleises im Bahnhof Schwarzerden der Ostertalbahn. Eine Eisenbahnschwelle aus Stahl. Und wahrscheinlich ist sie im Bereich des heutigen Saarlandes, in St. Ingbert, entstanden. Hier legten die Grafen von der Leyen bereits im Jahre 1733 am Flusslauf des Rohrbaches (auch Scheidter Bach) eine Eisenschmelze an, die Wiege der St. Ingberter Eisenwerke. Nach der Einführung der Eisenbahnen in den 1850er Jahren wurde auch das St. Ingberter Werk zur Deckung des großen Bedarfs an Oberbaumaterial herangezogen.

    Ab 1.4.1889 wurde das Werk unter dem Namen "Eisenwerk Kraemer A.-G." geführt. 1893 wechselte Max Meier, der u. a. in Breslau und Berlin Eisenhüttenkunde studiert hatte, von der Phoenix AG für Bergbau und Hüttenbetrieb in das Eisenwerk Kraemer und nahm dort ein Thomasstahlwerk sowie eine dreigerüstige Triowalzenstraße in Betrieb. Vermutlich rührt daher ein Gemeinschaftsauftrag an Phoenix und das Eisenwerk Kraemer, aus dem drei Jahre später die vorliegende Stahlschwelle mit dem Walzzeichen "PHOENIX 1896 EISENWERK KRAEMER" hervorging.

    Eisenbahn und Philatelie - was haben die miteinander zu tun? Nun, ein Aufruf in der "Schiene", dem Mitteilungsblatt der Saarländischen Eisenbahn führte dazu, dass sich am 8. Oktober 1957, also vor über 60 Jahren, briefmarkensammelnde Eisenbahner in der Eisenbahnerkantine in Saarbrücken zusammenfanden. Sie gründeten schließlich die "Briefmarken-Sammler-Gemeinschaft im Sozialwerk der Deutschen Bundesbahn - Bezirk Saarbrücken" (BSG). Die Gemeinschaft war in den ersten Jahrzehnten sehr rührig. Neben etlichen eigenen Briefmarken-Ausstellungen sowie der Teilnahme an Veranstaltungen im In- und Ausland initiierte die Gemeinschaft gemeinsam mit der Post etliche Sonderstempel zu besonderen Anlässen. Leider ist es inzwischen ruhig geworden um die BSG. Ich möchte hier einmal einige historische Exponate mit Bezug zur Eisenbahn im Saarland zeigen. Die Kartenmotive zeigen jeweils Vorder- und Rückseite.

    Bild 1:

    Zum Anlass des 10jährigen Jubiläums wurde am 6. bis 8. Oktober 1967 ein Sonderstempel eingesetzt. Der Stempel zeigt das Bahnhofsgebäude Saarbrücken-St. Johann mit den beiden charakteristischen Türmen.

    Bild 2:

    Aus dem gleichen Anlass gab die BSG in limitierter Auflage einen Brief mit Sonderstempel heraus. Der Brief zeigt das Foto der im Bw Saarbrücken Hbf beheimateten Zweifrequenz-E-Lok E 320 11, der späteren 182 011.

    Bild 3:

    Zur 10.Internationalen Briefmarkenausstellung der Eisenbahnphilatelisten vom 8. bis 10. Oktober 1976 in Saarbrücken erschien ein Sonderstempel, der den S-Bahnzug ET 420 zeigt. Die Vorderseite der Karte zeigt ebenfalls den ET 420 und ist mit der den gleichen Zug zeigenden Briefmarke versehen.

    Bild 4:

    Aus Anlass des Jubiläums 125 Jahre Eisenbahn Saarbrücken - Paris (Nov. 1852 - Nov. 1977) legte die Bundespost im November 1977 in Saarbrücken einen Sonderstempel auf. Die Karte zeigt auf der Bildseite die zu diesem Zeitpunkt bereits seit 6 Jahren ausgemusterte Lok 086 808-3.

    Bilder 5 und 6:

    Zum 50jährigen Jubiläum der Ostertalbahn am 26. und 27. September 1987 mit Bahnhofsfest in Ottweiler und Dörrenbach gab die BSG eine Karte und ein Schmuckblatt mit Sonderstempel heraus. Der Sonderstempel zeigt eine Lok der Baureihe V 100, die mehrere Jahre für den Personenverkehr auf der Ostertalstrecke prägend war.

    Bild 7:

    Zum Abschluss noch ein Foto für die Freunde der Bügelfalten-E10, aber leider ohne Saarland-Bezug. Aus Anlass des Tags der DB mit Fahrzeugschau in Heilbronn am 10.10.1970 gab es einen Sonderstempel, der dieser Baureihe gewidmet war.

    Ich hoffe, der kleine philatelistische Rückblick gefällt euch.

    Ich habe mir mal die Mühe gemacht, die ehemaligen Grubenbahnen bei Neunkirchen auf der Grundlage der älteren topografischen Karte 1:25.000 aus dem Jahre 1940 zu dokumentieren. Zur besseren Orientierung habe ich denVerlauf der heutigen Bundesstraße 41 in gerissener gelber Linie nachgetragen.

    Dargestellt sind die ehem. Bahnstrecken
    - Neunkirchen W125 - Dechen - Heinitz
    - Neunkirchen W291 - Grube König
    - Neunkirchen W293 - Anschl Eisenwerk (Hochofengruppe)
    - Neunkirchen - Hermineschacht
    - Neunkirchen - Brunhildeschacht (zu Grube Kohlwald)

    Die Strecken sind (fast) alle Geschichte. Lediglich der Gleisanschluss zum Hermineschacht von der Strecke Neunkirchen - Schiffweiler her exisitiert noch. Die bergbaulichen Aktivitäten auf diesem Areal wurden schon lange eingestellt. Zuletzt war die Fläche als Kohlelager genutzt. Nachdem auch diese Nutzung obsolet war hat die Stadt Neunkirchen 2017 für das Areal einen Bebauungsplan für eine anderweitige gewerbliche Nutzung aufgestellt.

    Alle anderen Strecken sind - wie die Bergwerke selbst - stillgelegt und zwischenzeitlich abgebaut.


    Bild 1:

    Die ehemaligen Grubenbahnen im Raum Neunkirchen auf der Basis der topografischen Karte 1:25.000 (Ausg. 1940). Zur besseren Orientierung ist der heutige Verlauf der Bundesstraße 41, der Saarbrücker Straße und der Lindenallee in gerissener gelber Linie eingetragen.

    Bild 2:

    Bergwerksanlage Grube König in Neunkirchen (Saar). Postkarte aus dem Jahr 1907.

    Bild 3:

    Der sogenannte "Königspark" bei der Einfahrt in den Grubenbahnhof "König". Die alten Abteilwagen (C3) waren leihweise der Grube überlassen. Mit ihnen wurden die Bergleute, die mit den Heinitz-Zügen kamen und in Schlawerie umstiegen, von und nach König befördert. Triebfahrzeug war eine Grubenlok, die bei Besetzung mit Reisenden an der Spitze und bei Leerfahrt am Schluss war. Am 30.3.1968 endete die Kohleförderung auf Grube König. Aufnahme 1960. Quelle: Siegfried Omlor, Entstehung und Entwicklung der Eisenbahnanlagen in Neunkirchen, 1985.

    Bild 4:

    Grubenanlage (Kokerei) im Grubenbahnhof Heinitz. Das Gebäude im Bild rechts ist das Abfertigungsgebäude der Eisenbahn. Nachdem am 24.11.1962 die Kohleförderung in Grube Heinitz eingestellt wurde, wurde am 3.9.1963 auch die Kokerei stillgelegt, womit gleichzeitig der Güterverkehr von und nach Heinitz entfällt. Aufnahme 1960. Quelle: Siegfried Omlor, Entstehung und Entwicklung der Eisenbahnanlagen in Neunkirchen, 1985.

    Bild 5:

    Die Bahnstrecke nach Heinitz wurde - anders als die Anschlussbahn zur Grube König - 1940 noch von der Reichsbahn als Kursbuchstrecke 251f mit festem Fahrplan betrieben. Bedient wurden im Personenverkehr die Bahnhöfe Dechen und Heinitz. Quelle: Kursbuch der Deutschen Reichsbahn, Ausgabe vom 21. Januar 1940.

    Am 10.10.2002 wurde in Neunkirchen (Saar) Hbf der bis dato größte Schienentransport von abgebrannten Brennelementen zusammengestellt. Der Transport setzte sich zusammen aus Einzelzuführungen aus Brokdorf/Brunsbüttel, Krümmel, Stade und Unterweser (Nord-Transport) sowie aus Neckarwestheim und Grafenrheinfeld (Süd-Transport). Die Züge aus Brokdorf mit einem Behälter, Brunsbüttel mit zwei Behältern, aus Krümmel mit drei Behältern und aus Stade mit drei Behältern wurden im Rbf Hamburg-Maschen zu einem Zug zusammengestellt. Auf dem weiteren Laufweg wurde (wahrscheinlich in Hamm) der Zugteil aus Unterweser mit zwei Behältern aufgenommen. Über Mainz - Bad Kreuznach gings dann weiter nach Neunkirchen.

    In Neunkirchen (Saar) Hbf erfolgte dann auf dem Pfalz-Ast die Zusammenführung mit dem Süd-Transport mit den restlichen fünf Behältern und die abschließende Zugbildung mit insgesamt 16 Spezialwaggons (Castor-Transportwagen) und 3 vierachsigen Begleitwagen. Dieser Zug ging von hier aus auf der Schiene als ein Zug nach Le Hague (Frankreich) und dann per Schiff ins britische Sellafield zur Wiederaufbereitung.

    Die Presse vermerkte am nächsten Tag: "Die in den Abendstunden stattgefundene Aktion auf saarländischem Boden verlief ohne Störungen."