Beiträge von Stellwerk Lw

    Der 3. Juni 1975 ist ein Dienstag – das bedeutet noch zwei Stunden Nachmittagsunterricht, anschließend geht es zur Heimfahrt an den Bahnhof Lebach. Der obligatorische Blick auf die Bahnsteige zeigt: Irgendwas stimmt da nicht. Und dann sehe ich es: die abgestellte V 100 wirkt irgendwie schief. Beim näheren Hingucken ist klar: sie hat eine Gleissperre überfahren.

    Kurze Überlegung – da müsste ja heute noch was passieren. Also mit dem nächsten Bus nach Hause, schnell was gegessen - „ich muss wieder nach Lebach…“ - mit Fahrrad und Kamera geht es wieder zurück.

    Bild 1 und 2:

    Schiefstand

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    Bild 3:

    Der Hilfszug aus Saarbrücken ist soeben eingetroffen und wird parallel gesetzt.

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    Bild 4:

    Niemand stört sich an dem jugendlichen Eisenbahnfreund, der wie einige andere Zuschauer den Meistern über die Schulter schaut. Die wiederum dem „Deutschland-Gerät“, das zuvor zu viert auf die Gleise gehievt wurde, zusehen, wie es langsam die Lok wieder in die richtige Spur schiebt.

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    Bild 5 - 7:

    Willkommener Beifang: Die Nahverkehrsleistung nach Neunkirchen (Saar), für die die 212 eigentlich hatte umsetzen wollen, fällt verständlicherweise aus. Die Rückleistung erbringt dann 052 230 (Bw Saarbrücken). Leider habe ich nur Augen für die Lok und nicht den Wagenpark: Abhängen, Umsetzen (Schluss ist schon an), dann geht es Lz zurück nach Saarbrücken:

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    P.S.

    Was mich besonders freut - die 1965 gebaute 212 376 leistete noch etliche Jahre verlässlich Dienste beim Bw Saarbrücken und hat überlebt! Sie ist heute im Bauzugdienst bei der Fa. Aggerbahn in Betrieb.

    Fotos: A. Bauer

    Und weiter geht es mit dem Rückblick auf die letzten Dampf-Einsätze im Saarland.

    Am 15. Mai 1976, einem Samstag, hatte 051 013 vom Bw Dillingen das Zugpaar E 3382/ N 4617 von Lebach nach Wemmetsweiler am Haken und fuhr anschließend als Lz über die Köllertalbahn nach Völklingen zurück.

    In dieser Fahrplanperiode kam die Zuglok mo-fr von Dillingen aus über Körprich mit Fahrtrichtungswechsel in Primsweiler und fuhr auf dem gleichen Weg wieder zurück. Samstags ging das Ganze dann via Völklingen.


    Hier zwei Aufnahmen am BÜ Weyermühle.

    Heute hat sich die Stelle völlig verändert - links von der Lok befindet sich heute der Bahnsteig des Saarbahn-Haltepunkts Lebach-Süd.

    Das 2. Foto ist ein schlechter Nachschuß, aber diese Perspektive ist heute auch nicht mehr möglich, weil alles zugewachsen ist.


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    Lieber Manfred,

    was kramst Du hier Schätze aus... Einfach großartig!

    Diese Gegend kenne ich nur vom gelegentlichen Durchfahren mit einem Auto, dass es eine solche Typenvielfalt gab, war mir nicht bewusst.

    Welch ein Bilderreichtum!

    Das wäre genug Stoff für ein Buch...

    Herzlichen Dank für Eure Rückmeldungen und Anmerkungen!

    Nun soll es weiter gehen mit dem Rückblick auf die letzten Wochen des dampfbetriebenen Personenverkehrs im Illtal.

    Heute vor 45 Jahren konnten wir den E 3382 mit dem Auto verfolgen, was wahrlich nicht einfach war. Sehr gefreut haben wir uns über die Lok, nochmal eine 50er mit Kabinentender. Dass es dann ausgerechnet jene Lok war, die vier Wochen später, am 29. Mai 1976, den großen Abschiedszug von Saarbrücken nach Trier und zurück führte, wussten wir natürlich nicht.


    Ausfahrt Eppelborn (gleich hinter Manfreds Garten!) - Mit starker Dampfentwicklung beschleunigt der Zug auf der Geraden Richtung Dirmingen:


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    Eigentlich ein Foto nach dem Motto "Knapp vorbei ist auch daneben"... - Bei der Ausfahrt aus Dirmingen konnten wir den Zug gerade noch so erwischen, aber er kam so zügig, dass ich in der Aufregung einen Wimpernschlag zu früh abdrückte. Wie schön hätte die Lok in die Lücke gepasst! Aber das Dia konnte ich doch nicht wegwerfen - ich finde es bis heute schön mit seinem Kontrast zwischen der dreckigen, schwer arbeitenden Maschine und dem herrlichen blühenden Baum:

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    In Wustweiler hatten wir den Zug wieder eingeholt: Heute ist die Örtlichkeit stark verändert, die Fußgängerbrücke ist verschwunden. Ursprünglich war die Strecke ja 2gleisig. 1976 befand sich der Bahnsteig noch auf in Blickrichtung linken Seite. Heute gibt es einen Bahnsteig rechts und etwas näher zum Ort


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    Jetzt galt es ordentlich Schwung zu holen für den langen Anstieg nach Illingen:


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    Dann die Ausfahrt aus Wemmetsweiler. Inzwischen ist der 8-Wagen-Zug geteilt, der hintere Teil rollt als E 3382 mit einer 110 oder 181 nach Saarbrücken, während die ersten vier Wagen mit Dampf nach Neunkirchen gehen.

    Interessant an diesem und den folgenden Fotos ist der Blick auf die damaligen Anlagen des (alten) Bahnhofs Wemmetsweiler.

    Heute befindet sich kurz vor der Brücke auf dem letzten Bild der nur noch eingleisige Haltepunkt:


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    Letzte dampfgeführte Personenzüge im Saarland (bis Mai 1976)

    Im Mai 1975 endete mit dem Beginn des Sommerfahrplans der Einsatz der Baureihe 023 im Saarland, die von Saarbrücken aus auf den Strecken zwischen (Saarbrücken/Neunkirchen-) Wemmetsweiler-Lebach-Wadern, Völklingen-Lebach, Saarbrücken-Saargemünd und St. Wendel-Tholey im Einsatz war. Hinzu kamen einzelne Zugleistungen oder Lz-Fahrten von der/ zur Wochenendruhe in den Bw Dillingen und Saarbrücken.

    Aber damit endete noch nicht die Ära der dampfgeführten Personenzüge. Noch nicht ganz! Ein einziges Zugpaar hielt sich noch zwei Fahrplanperioden länger: der E 3382 Lebach (ab 6:22 h) nach Wemmetsweiler, dort wurde der Zug getrennt, der hintere Zugteil fuhr als 3382 mit einer E-Lok bespannt nach Saarbrücken, der vordere Zugteil fuhr mit Dampf unter Fahrdraht weiter nach Neunkirchen. Zurück fuhr die Lok Lz und übernahm in Wemmetsweiler den N 4617 von Saarbrücken nach Lebach.

    Da der E 3382 aus acht Wagen bestand und die 40 o/oo-Rampe zwischen Wustweiler und Illingen bewältigen musste, setzte man eine Lok der Baureihe 050-053 ein. Lokpersonale erzählten uns seinerzeit, dass eine V 100 (die ansonsten überall im Saarland die 023er ablösten) die Fahrzeiten nicht hätte halten können.

    Mit dem 29. Mai 1976 endete der Einsatz der 050er im Saarland, auch im Güterverkehr.

    Am nächsten Tag fuhr der E 3382 mit nur noch 6 Wagen und einer 218 (Bw Kaiserslautern).

    Interessant war, dass für das Zugpaar die 050er eigens entweder über die Köllertalbahn Völklingen-Lebach oder die Primstalbahn Dillingen-Primsweiler-Lebach zugeführt wurde. Ebenso ging es nach Ankunft des N 4617 in Lebach solo zurück nach Saarbrücken oder Dillingen.

    Nachfolgend nun einige Aufnahmen dieser besonderen Zugleistung. Da der Sonnenstand erst ab April halbwegs brauchbare Fotos ermöglichte, seht Ihr nachfolgend die erste Aufnahme vom 17. April 1976, auch einem Samstag, also heute vor genau 45 Jahren. A. M. und ich hatten uns am Hp Bubach (zwischen Lebach und Eppelborn) postiert. Da Samstag war, stiegen nur wenige Passagiere ein (Bild 3 ist leider unscharf).
    Diese Fotos hatte ich schon einmal eingestellt - in den nächsten Wochen folgen noch weitere Aufnahmen dieses besonderen Zuges - wir haben ihn bis zum letzten Tag, dem 29. Mai 1976, mehrmals dokumentieren können.


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    Übrigens lohnt sich ein Besuch an der linken Rheinstrecke im Mittelrheintal nach wie vor: nach heutiger Info wird der Felssturz bei Kestert erst im Mai soweit abgeräumt sein, dass wieder rechts Züge fahren können. Das heißt, dass neben der Rhein-Sieg-Strecke der GV vor allem über die linke Rheinseite geschleust wird. Das ist für die Tf und Fdl natürlich höchst anspruchsvoll und anstrengend, für uns Fuzzies ein großes Geschenk. Mit Respekt vor dem Betrieb und genügend Abstand lassen sich bestimmt weitere tolle Aufnahmen machen.

    Mit einem Gruß aus Bingen hier schon etwas Vorfreude!

    Um 10:30 h näherten sich 151 112 und 103 mit dem 48711 von Bingerbrück her. Gleichzeitig ging das Signal für die MRB nach Koblenz auf...

    Das kennt wohl jeder - wer ist schneller...

    Der "Erzengel" schlich regelrecht heran, aber die MRB in meinem Rücken bremste auch gut ab, so dass das Motiv nicht zugefahren wurde.

    Seht selbst:





    Vermutlich kriegt der 48711 noch etwas Verspätung drauf - in Gau-Algesheim musste er zur Seite, um zwei ECs vorbei zu lassen.

    Freue mich auf Fotos von der Saar!

    Ein Abriß wäre m. E. nicht wirklich eine Lösung. Klar, damit ist der Schandfleck weg. Aber die "Schande" gilt anderen, die es gewollt haben, dass die Bahn ihre Gebäude verscherbelt statt sie für die Kundschaft zu nutzen. Wie gern würde man doch bei diesem Sauwetter in einem gewärmten Wartesaal sitzen...

    Ich will bestimmt nicht nostalgisch werden ("früher war alles besser"), aber so was gab es früher. Es war menschenfreundlicher Service. Und ich glaube, dass damit letztlich auch viel mehr Menschen für den ÖV zu gewinnen wären: anständiger Wartebereich, Beratung und Auskunft etc.

    Liebe Kollegen,

    zunächst auch von meiner Seite schöne und friedliche Weihnachten!

    Vielleicht kann ich etwas aushelfen - leider habe ich auch nur zwei "Beifänge", auf denen ein wenig von den Nebengleisen in Eppelborn zu sehen ist. Die Aufnahmen entstanden am 29.05.1976 beim letzten Plandampfzug E 3382/ N 4617 mit 051 832.

    Zu dieser Zeit gab es nach meiner Erinnerung in Eppelborn neben den beiden Bahnsteiggleisen ein weiteres durchgehendes Gleis (der Stummel für die RWE müsste der Rest davon sein), dann noch die Ladestraße mit Anbindung der GA (wo heute das Café ist). Also insgesamt 4 Gleise. Ob es aber vor den 70er Jahren nicht noch mehr waren, weiß ich leider auch nicht.


    Der E 3382 bei Ausfahrt Ri. Wemmetsweiler:


    Das 2. Foto war die Rückleistung N 4617 bei der Ausfahrt am BÜ. Rechts kann man schwach den Abzweig zu den Nebengleisen erkennen: